Rentenversicherung kritisiert geplante Ausweitung der Mütterrente

Union und SPD planen eine Reform, um die Rentenanrechnung für vor 1992 geborene Kinder zu verbessern. Die Rentenversicherungs-Chefin äußert jedoch Vorbehalte gegenüber diesen Änderungen. 

Wie immer stellt sich die Frage, ob der Nutzen die Kosten rechtfertigt. 

Finanzierung nicht geregelt

Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, kritisiert die Vereinbarung von Union und SPD, die sogenannte Mütterrente auszuweiten. Die Ausweitung koste fünf Milliarden Euro pro Jahr, aber zur Finanzierung stehe nichts im Sondierungspapier, sagte sie dem Berliner «Tagesspiegel».

Beitragssatz könnte 2027 bei über 19 Prozent liegen

«Wenn jetzt eine solche neue Leistung dazukommt, der keine Beiträge gegenüberstehen, muss sie der Fairness halber unbedingt vollständig aus Steuermitteln finanziert werden», verlangte Roßbach. Andernfalls müsse der Beitragssatz in der Rentenversicherung um 0,25 Prozentpunkte steigen. «Dann würden wir schon im Jahr 2027 bei einem Beitragssatz von mehr als 19 Prozent landen.» Und das, obwohl bei den profitierenden Müttern nur rund 20 Euro im Monat ankämen.

Reform soll Anerkennung für alle Mütter gewährleisten

Im Sondierungspapier haben CDU, CSU und SPD vereinbart: «Wir vollenden die Mütterrente mit drei Rentenpunkten für alle – unabhängig vom Geburtsjahr der Kinder –, um gleiche Wertschätzung und Anerkennung für alle Mütter zu gewährleisten.» Das heißt, auch für vor 1992 geborene Kinder sollen drei Erziehungsjahre bei der Rente angerechnet werden statt wie bisher maximal zweieinhalb. Das Vorhaben war ein Wunsch der CSU.


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dpa