Erste Hilfe auf Offshore-Windkraftanlagen

Arbeits- und Allgemeinmedizinerin Dr. Renate Rodegro erklärt, auf welche Besonderheiten bei Windkraftanlagen zu achten ist.
Auf Offshore Windkraftanlagen herrschen extreme Arbeitsbedingungen
Wer seinen Arbeitsplatz mitten auf dem Meer hat, muss dafür gut gerüstet sein. Denn die körperlich anstrengende Arbeit fordert dem Personal während des zweiwöchigen Aufenthalts auf der Plattform viel ab.
Die Tätigkeiten auf einer Offshore Windkraftanlage sind gekennzeichnet durch
- erhebliche körperliche Anstrengungen,
- Arbeiten in großen Höhen,
- Exposition gegenüber Hitze und Kälte,
- räumliche Enge am Arbeitsplatz und in der Unterkunft sowie
- durch Schichtdienst.
Erste Hilfe trotz eingeschränkten medizinische Versorgungsmöglichkeiten
Wer auf der Offshore Windkraftanlage krank wird, weiß wie schwierig die medizinische Versorgung ist. Eine Erkältung, eine Magen-Darm-Verstimmung oder auch eine kleinere Verletzung bei einem Arbeitsunfall stellen kein Problem dar.
Doch eine Blinddarmentzündung oder ein Unfall mit lebensbedrohlichen Verletzungen verlangen nach Hilfe vom Festland. Je nach Wetterlage ein schwieriges Unterfangen. Denn bei Starkwind kann kein Rettungshubschrauber die Plattform anfliegen. Solche Situationen verlangen dann von allen starke Nerven.
Damit die Erste Hilfe bestens gewährleistet ist, sollten
- die Ersthelfer eine erweiterte Ausbildung für den speziellen Arbeitsplatz haben,
- die auf der Anlage stationierten Rettungsassistenten besonders qualifiziert sein und
- die Kommunikationswege zur staatlichen Seenotleitstelle eindeutig festgelegt sein.
Ein stabiles soziales Umfeld stärkt die Nerven
Die psychische Belastbarkeit des Personals auf See hängt stark von ihrer inneren Ruhe und Gelassenheit ab. Einfluss darauf hat u. a. das soziale Umfeld. Familie und Freunde spielen hier eine wichtige Rolle. Sie müssen es akzeptieren und damit umgehen können, dass die Beschäftigten von Offshore Windkraftanlagen abwechselnd 14 Tage auf See und 14 Tage zu Hause sind.
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